Die Grundlagen des Notenlesens

Die Grundlagen des Notenlesens

Apr 07, 2021

Die Grundlagen des Notenlesens

Uns ist wahrscheinlich allen bekannt, dass man kein Musiktheorieexperte sein muss, um als Produzent, Künstler, Songwriter oder Musiker erfolgreich zu sein. Trotz allem kann es von Vorteil sein, ein paar Grundlagen der Musiktheorie und des Notenlesens zu können, denn das kann dir einen enormen Vorteil im Studio, auf der Bühne und im Proberaum verschaffen.

Wenn du als Produzent mit einem Songwriter zusammenarbeitest, kann es durchaus vorkommen, dass er dir irgendwann mal Notenblätter mitbringt – zu wissen wie man diese liest, wird dir in dieser Situation helfen, das Arrangement, die Dynamik und andere Schlüsselelemente des Songs besser zu verstehen. Als Künstler oder Songwriter wirst du möglicherweise Notenblätter für deine Begleitband benötigen. Und als live oder Session Musiker wird es genug Situationen geben, in denen du Notenblätter lesen können musst, um den Auftrag im Studio oder auf der Bühne zu bekommen. Für diese und weitere Situationen wirst du vorbereitet sein wollen.

Dieser Artikel wird dich mit grundlegenden Tipps und Tricks versorgen, mit denen du einfach in die Welt des Noten Lesens einsteigen kannst.

1. Kenn deine Schlüssel

Der Notenschlüssel ist das allererste, was du auf den Notenlinien sehen wirst, und wenn du einzelne Noten lesen willst (statt Akkordsymbole), ist es wichtig zu wissen, welche Noten gespielt werden müssen.
Der allgemein bekannteste Notenschlüssel ist der Violinschlüssel:

Der Violinschlüssel ist auch als „G-Schlüssel“ bekannt, denn (1) ähnelt er etwas dem Buchstaben G, und (2) signalisiert er, dass die zweite Notenlinie von unten die Tonhöhe G4 darstellt (welches das G über dem mittleren C ist).

Wenn du Notenblätter für Klavier, Bass oder Gesang liest, ist dein nächster Freund der Bassschlüssel:

Der Bassschlüssel ist auch als „F-Schlüssel“ bekannt, denn (1) ähnelt er etwas dem Buchstaben F, und (2) signalisiert er, dass die zweite Notenlinie von oben die Tonhöhe F3 darstellt (welches das F unter dem mittleren C ist).

Kleiner Tipp – wenn du schnell herausfinden möchtest, wo F3 auf Notenlinien mit einem Bassschlüssel liegt, es ist auf der Linie, welche zwischen den zwei Punkten verläuft.

Die Wahrscheinlichkeit, auf den nächsten Schlüssel zu treffen, ist bei modernen oder populären Arrangements relativ gering, wobei es trotzdem gut ist, ihn zu kennen – der letzte Schlüssel ist der C-Schlüssel:

Der C-Schlüssel ist auch, abhängig von der Positionierung, als Bariton oder Tenor Schlüsselbekannt. Obwohl er einer der weniger benutzten Schlüssel ist, vereinfach er das Finden bestimmter Tonhöhen durch seine Aufmachung enorm. Alles was du hierbei wissen musst, ist dass C4 (Auch als mittleres C bekannt) immer auf der Linie liegt, welche durch die Mitte des Schlüssels verläuft.

2. Tricks für das schnelle Erkennen von Vorzeichen

Nach dem Notenschlüssel folgt das Vorzeichen, welches ein essenzielles Element beim Identifizieren des tonalen Zentrums eines Stücks darstellt. Es wird entweder eine Reihenfolge aus Kreuzen (#) oder Be’s (♭) sein, wobei die genaue Anzahl an Kreuzen und Be’s die Tonart bestimmt (C-Dur besitzt weder Kreuze noch Be’s).

Die Reihenfolge der Kreuze

Als erstes schauen wir uns Kreuztonarten an. Kreuze halten ausnahmslos diese Reihenfolge ein:

Um sich diese Reihenfolge einzuprägen, gibt es diese Eselsbrücke:

Fähige Clevere Gitarristen denken an ein Barré

 

Eine Kreuztonart wird durch 1 – 7 Kreuze definiert. Unabhängig von der Anzahl der Kreuze, kannst du immer denselben Trick anwenden, um die Tonart herauszufinden – alles was du tun musst, ist das letzte Kreuz zu benennen. Wenn du das getan hast, erhöhst du die Tonhöhe des letzten Kreuzes um einen Halbton und schon hast du die Tonart herausgefunden!

Schau dir zum Beispiel diese Vorzeichen mit zwei Kreuzen an:

 

Wenn du der Reihenfolge der Kreuze folgst, wirst du sehen, dass die beiden Kreuze F# und C#darstellen und das letzte Vorzeichen ein C# ist. Wenn du das nun um einen Halbtonschritt erhöhst, wirst du merken, dass die Tonart D-Dur ist! Wenn man dieser Logik folgt, entsprechen drei Kreuze (F# C# G#) der Tonart A-Dur, und so weiter.

Die Reihenfolge der Be’s

Vorzeichen mit Be Symbolen können bis zu sieben Be’s in dieser Reihenfolge beinhalten:

Um sich diese Reihenfolge zu merken, können wir uns an diese Eselsbrücke halten:

BEAD Gum Candy Fruit

 

Der Trick für das Herausfinden der Tonart ist hierbei etwas anders als beim vorherigen Beispiel mit den Kreuzen. Anstatt uns das letzte Be anzuschauen, schauen wir uns das vorletzte Be in den Vorzeichen an – das bestimmt dann die Tonart.

Als Beispiel schauen wir uns diese Vorzeichen mit drei Be’s an:

 

Wenn du der Reihenfolge der Be’s folgst, wirst du sehen, dass die drei Be’s B♭, E♭, und A♭entsprechen. Das vorletzte Be entspricht E♭, was bedeutet, dass die Tonart E♭ Dur ist! Folgen wir dieser Logik, entsprechen vier Be’s  (B♭ E♭ A♭ D♭) der Tonart A♭ Dur, und so weiter.
Die einzige Tonart, in welcher dieser Trick nicht funktioniert, ist F-Dur, welche nur ein Be beinhaltet (B♭).

3. Tonhöhen auf den Notenlinien identifizieren

Notenzeilen bestehen immer aus nur fünf Linien, dabei finden sich viele verschiedene Tonhöhen auf dieser einen Notenzeile. Eine gute Möglichkeit, diese Tonhöhen zu identifizieren, ist wieder mal die gute alte Eselsbrücke!

Es gibt eine Eselsbrücke, welche du für die einzelnen Linien einer Notenzeile benutzen kannst, und eine andere für die Zwischenräume. Für das Erkennen der Tonhöhen auf den einzelnen Linien erinnern wir uns an Eine Gans Hat Dünne Füße.

Für das Erkennen der Tonhöhen in den Zwischenräumen erinnern wir uns an FACE (engl. für Gesicht).

 

Das ist eine einfache Abkürzung, um schnell zu erkennen, welche Tonhöhen auf dem Notenblatt vor dir liegen. Schau einfach, ob die Note auf oder zwischen der Linie liegt, erinnere dich an die Eselsbrücke, und voila!
Es kann immer einschüchternd wirken, wenn man auf ein Notenblatt blickt, egal wie simpel oder komplex es sein mag. Mit dieser Hilfe, den Abkürzungen und mit etwas Übung kannst du diese Herausforderung allerdings meistern! Wenn du in Zukunft mal überfordert mit einer Partitur bist, erinnere dich einfach and die Grundlagen – so bist du auf dem besten Weg, um zum Experten zu werden!

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