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Wir haben Alles.

Wir haben Alles.

Aug 06, 2021

Außer Geld, Harmonie, Freunde, Glückseligkeit.

Gestern hat Peter Lauster mir in einem seiner Bücher erzählt, dass 95% der Menschen frustriert sind und in Ermangelung besseren Wissens damit mit Aggression und Depression umgeht. Beide Ausprägungen sind Kanalisierungen von Wut, die eine geht ins Umfeld nach Außen, die andere geht nach Innen, gegen sich selbst.

Ich bin aktuell ziemlich schwer damit beschäftigt, mich nicht von meinen eigenen Frustrationen unterkriegen zu lassen. Bewerbungen gehen raus und bisher gab es keine Einladungen zu Gesprächen.

Kürzlich legte mein Liebster einen aufgeblasenen Luftballon, der durch eine LED im Inneren leuchtet, in die dunkle Abstellkammer. Ich schaute ihn fragend an. Er zuckte mit den Schultern und sagte: "Na, sonst hat es doch keinen Sinn, dass er leuchtet."

Ich habe darüber viel nachgedacht. Wenn ich der leuchtende Luftballon wär: Wohin müsste man mich legen, damit mein Sein einen Sinn ergibt? Wer würde mich dort platzieren? Als Mensch und Erwachsene sehe ich es als meine persönliche Verantwortung, mich selbst zu betrachten und herauszufinden, was meine Besonderheit ist. Welche Umgebung meinen Sinn komplementiert.

In der Musik fühle ich mich wohl, das wisst ihr ja. In der freien Gestaltung, in der ich im Hier und Jetzt das Beste geben kann, was ich gerade habe. In meinem neuen Musikprojekt arbeite ich teilweise in der freien Improvisation, in der ich meine philosophischen Erkenntnisse der letzten Zeit in Melodien verpacke und zu Liedern werden lasse. Manchmal ist das Beste, was ich im aktuellen Moment geben kann, nicht genug, um es mit Anderen zu teilen. Dann widmen wir den Songs Aufmerksamkeit, iterieren über Text und Melodie, über Struktur und Intention. Auch, wenn ich diesen Prozess rational schätze, weigert sich die Rebellin in mir. Wiederholung? Das, was ich mache, ist nicht genug? Pah!

Naja, und dann werde ich weich mit mir selbst, nehme mein inneres Kind in den Arm und erkläre ihm: Du kannst dadurch wachsen. Optimierung ist auch ein Spiel und ein kniffliges dazu: Hier geht es in die Tiefen des Inneren. Denn was genau ist es, was da raus will? Möchte ich Etwas loswerden? Oder möchte ich Etwas teilen? "Sharing is Caring" (zu deutsch: Teilen bedeutet Fürsorge) ist ein Leitsatz, nach dem ich handle. Inzwischen hat er eine Schwester bekommen: "Sparing is Caring, too!" (zu deutsch: Verschonen ist auch Fürsorge). Die ordentliche Trennung zwischen dem, was ich mit meiner Umwelt teilen möchte, weil es eine Bereicherung darstellt und dem, dessen ich mich entledigen will, weil es mir eine Belastung ist.

Heute möchte ich Freude mit euch teilen, denn trotz des Haderns bin ich mir bewusst: Alles, was ich brauche, ist da. Ich bin hier. Also begebe ich mich auf dem Weg nach da. Dahin, wo mein Sein einen Sinn ergibt.

Ihr findet hier den Link zu einem Lied, das darüber sinniert, wo wir gerade stehen. Innehalten, einatmen, umschauen. Spüren.

https://www.youtube.com/watch?v=TxyMmLChGdY

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